Warum ist Prävention wichtig?

In unserer Praxis ist Prävention wichtig, um Parodontitis und deren Auswirkungen auf den gesamten Körper zu verhindern oder zu verringern.

Parodontitis ist eine meist chronisch verlaufenden Zahnbettentzündung, die durch Bakterienbeläge verursacht wird und die bei schwerem Verlauf zum Zahnverlust führen kann. Darüber hinaus zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass unbehandelte Infektions- und Entzündungsherde in der Mundhöhle das Risiko  für die Entstehung von Herz- bzw. Herzkreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes etc. erhöhen.

Umgekehrt besteht die Gefahr, dass durch chronische Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Zahnerkrankungen, wie die Parodontitis ausgelöst bzw. verschlimmert werden können.

 

Zähne und Schwangerschaft

Ihre Schwangerschaft muss Sie keinen Zahn mehr kosten!
Dieses Sprichwort ist so jedoch schon lange nicht mehr gültig.

Zwar sind Frauen aufgrund der Hormonumstellung anfälliger für Zahnfleischentzündungen, mit zwei bis drei  Zahnarztbesuchen und einer kombinierten professionellen  Zahnreinigung, können wir dieses Risiko jedoch erheblich verringern.

Am besten sollten bereits bekannte Zahnfleischerkrankungen oder erkrankte/kariöse Zähne schon vor einer Schwangerschaft therapiert werden.

Außerdem gilt, ist der Mund der Eltern gepflegt, verringert sich das Kariesrisiko Ihres Kindes.

 

Diabetes

Es treffen zwei Volkskrankheiten aufeinander - Diabetes und Parodontitis.

Beide Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität, da es negative Wechselbeziehungen zwischen ihnen gibt.

Ein schlecht eingestellter Blutzucker, begünstigt das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken. Parodontitis wird von den Experten deshalb schon zu einer typischen Folgeerkrankung des Diabetes gezählt.

Umgekehrt kann die Parodontitis die Einstellung des Blutzuckerspiegels massiv erschweren und somit die Folgen und den Verlauf der Diabetes verschlechtern.

https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/brosch/1101_patienten_diabetes_mundgesundheit.pdf

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herzinfarkt

Bei einer unbehandelten Parodontitis gelangen permanent entzündungsauslösende Bakterien über die Mundhöhle in das Blutsystem. Diese Bakterien können Gefäßwandveränderungen hervorrufen und zu Arterienverkalkungen führen, die einen Herzinfarkt begünstigen.

Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis)

Als Hauptursache für eine Endokarditis gilt die sogenannte Bakteriämie. Diese bezeichnet das zeitweilige Vorhandensein von untypischen Bakterien im Blut.

Bei Menschen mit Zahnfleischerkrankungen können diese aggressiven Bakterien bereits beim alltäglichen Zähneputzen oder dem Kauen von Nahrung in den Blutkreislauf gelangen.

Eine Bakteriämie kann ausgelöst werden und eine Endokarditis zur Folge haben.

Zur Risikogruppe gehören Patienten mit Herzklappenfehlern, mit angeborenen Herzfehlern, nach einer Herztransplantation oder einer bereits stattgefundenen Endokarditis.

Diese Patienten sollten uns vor einer Behandlung von Ihrer Erkrankung in Kenntnis setzen.

Rauchen

Raucher leiden deutlich häufiger als Nichtraucher an einer parodontalen Erkrankung.

Erste Symptome wie Zahnfleischbluten treten bei Rauchen durch die Veränderungen der Blutgefäße deutlich seltener auf. Verantwortlich für die Durchblutungsstörung sind die Inhaltsstoffe des Tabaks.

http://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/presse/rauchen_mundgesundheit_faltblatt.pdf

Die Optimierung der persönlichen Mundhygiene und regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle wird insbesondere durch die professionelle Zahnreinigung ergänzt. Die prof. Zahnreinigung (PZR) oder unterstützende Parodontaltherapie dienen der Vermeidung von Karies und der Reduktion des parodontalen Entzündungsgrades. Die Entzündungsbelastung, das Erkrankungsrisiko und die Risikofaktoren für das Gesamtsystem werden dadurch deutlich gesenkt.

 

Atemwegserkrankung

Parodontitis Bakterien aus dem Zahnbelag oder aus Zahnfleischtaschen gelangen über die Mundhöhle in die Lunge und können somit eine akute oder chronische Atemwegserkrankungen vor allem aber eine Lungenentzündung auslösen.

Bei gesunden Menschen treten Lungenentzündungen nur selten auf, weil die Krankheitserreger frühzeitig vom Immunsystem bekämpft werden. Ist dieses jedoch geschwächt, steigt das Erkrankungsrisiko. Es ist besonders hoch, wenn zusätzliche Schadstoffe wie Zigarettenrauch, Staub, Gase und Umweltgifte in die Lunge gelangen.


Metabolisches Syndrom

Beim Metabolischen Syndrom handelt es sich um eine Krankheit mit vier charakteristischen Symptomen: Übergewicht  (Adipositas), Bluthockdruck sowie Diabetes und erhöhte Blutfettwerte.

Aufgrund der Wechselbeziehungen einer Parodontitis mit den zum Metabolischen Syndrom zählenden Erkrankungen kommt der Vorbeugung und Behandlung der Parodontitis auch in diesem Zusammenhang eine wichtige Bedeutung zu.

 

Schlaganfall

Bei einer unbehandelten Parodontitis gelangen permanent entzündungsauslösende Bakterien über die Mundhöhle in das Blutsystem. Diese Bakterien können die Bildung eines Blutgerinnsels unterstützen und so zu der Entstehung eines Schlaganfalls beitragen.


Dialyse

Gerade bei Nierenkranken ist es wichtig, chronische Entzündungen auszuschalten, da ihr Organismus ohnehin geschwächt ist. Parodontitis stellt jedoch eine infektiöse Dauerbelastung für den Körper dar. Ist der CRP-Wert (Entzündungsparameter) erhöht, kann das ein Zeichen für eine Parodontitis sein.
Liegt eine Parodontitis vor, empfiehlt sich unbedingt eine sanierende Behandlung.
 

Organtransplantation

Vor einer Organtransplantation ist eine Zahnsanierung unbedingt anzustreben, da dies Voraussetzung für die Freigabe zu einer geplanten Transplantation ist.

Als organtransplantierter Patient erhalten Sie eine Langzeittherapie mit Medikamenten, die die Abstoßung des transplantierten Organs verhindern soll. Als Nebenwirkung der Medikamente kann es aber zu einer gesteigerten Anfälligkeit von Infektionen und Zahnfleischwucherungen kommen, diese wiederrum können eine Parodontalerkrankung begünstigen.


Künstliche Gelenke

Bei Patienten mit künstlichen Gelenken ist es wichtig, dass eine Dauerbelastung wie Parodontitis ausgeschaltet ist. Ausgeschwemmte Parodontitis Bakterien können sich leicht an künstlichen Hüft- oder Kniegelenken festsetzen und dort zu Infektionen führen.

Patienten mit künstlichen Gelenken, die jünger als 2 Jahre sind, bitten wir, dies vor Behandlungsbeginn bzw. bei der Terminvereinbarung mitzuteilen.
Bei diesen Patienten erfolgt vor Behandlungsbeginn evtl. eine Antiobiotika-Prophylaxe (Bakteriämierisiko).

Verbesserte Mundhygienemaßnahmen, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sowie professionelle Zahnreinigungen zur Therapie und Vermeidung parodontaler Entzündungen können das Erkrankungsrisiko deutlich senken.


Osteoporose

Osteoporose unterstützt den Knochenabbau bei einer Parodontitis. Der Kiefer kann dann nicht mehr so stark belastet werden. Dadurch schreitet der Kieferschwund weiter voran. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie Entzündungen sofort behandeln lassen. Auch regelmäßige Zahnreinigungen können helfen.


Rheumatische Arthritis

Vielen Rheumatikern ist nicht bewusst, dass bei entzündlichem Rheuma oft auch die Zähne beteiligt sind. Wie Rheuma ist auch Parodontitis eine chronische Entzündung, welche das Gesamtsystem belastet.

Die Symptomatik der rheumatischen Arthritis kann durch eine Parodontitisbehandlung reduziert werden, da diese die Entzündungsbelastung im Körper senkt. Dadurch verfügt das  Immunsystem wieder über mehr Ressourcen, um auch die Rheumatische Arthritis zu lindern.